Wir trauern um

     

 

MathiasVieth, 41  

 

        

 

Mathias Vieth hinterlässt eine Familie, seine Frau und seine beiden Söhne.

 

Auf der Pressekonferenz am Nachmittag des 28.10.2011 zum Polizistenmord zeigen sich Innenminister Herrmann und Polizeipräsident Schlögl fassungslos.

Der in Augsburg ermordete 41 Jahre alte Polizist hinterlässt eine Ehefrau und zwei Kinder. Die beiden Söhne sind 13 und 17 Jahre alt. Eineinhalb Stunden nach der Tat wurde die Ehefrau von dem tragischen Tod ihres Mannes informiert. Die Familie des Polizisten wird laut Polizeipräsident Gerhard Schlögl psychologisch betreut.

Der Mord an dem Polizisten geht vielen nahe. Bürger in Augsburg, Kollegen, Staatsanwaltschaft - die Betroffenheit ist groß. Das zeigt auch Innenminister Joachim Herrmann auf der Pressekonferenz im Augsburger Polizeipräsidium am Freitagnachmittag. "Wir werden alles tun, um diese Mörder, die vermutlich der schwerkriminellen Szene zuzuordnen sind, so schnell wie möglich dingfest zu machen", sagt Herrmann mit fester Stimme.

Für Joachim Herrmann ist es unfassbar, wie schnell ein Polizist von einer Sekunde auf die andere in eine lebensbedrohliche Situation geraten kann. Der Augsburger Polizist wurde von "brutalen Rechtsbrechern" erschossen, so Herrmann in der Pressekonferenz. 62 getötete Polizisten habe man im Freistaat Bayern seit 1945 zu beklagen. Der 41 Jahre alte Polizist sei nun das 63. Opfer.

Oberstaatsanwalt Günther Zechmann geht ganz klar von einem Morddelikt aus. Das macht er auf der Pressekonferenz schnell deutlich. Für ihn seien zwei Mordmerkmale erfüllt: Der Mord geschah zur Verdeckung einer anderen Straftat sowie aus Heimtücke. Nicht umsonst hätten sich die beiden Unbekannten zu dieser Zeit (die Tat geschah Freitagmorgen um drei Uhr, Anm. d. R.) auf dem Parkplatz am Kuhsee aufgehalten.  "Irgendetwas war da auf dem Parkplatz", so Zechmann. Vorstellbar sei ein größeres Betäubungsmittelgeschäft und die Polizeibeamten seien zum ungünstigsten Zeitpunkt dazugestoßen.

Die Verfolgungsfahrt, die von einem Parkplatz am Kuhsee begann, vergleicht der Oberstaatsanwalt mit Szenen aus James Bond-Filmen. Die Verfolgungsfahrt führte auch über den Hochablass, ein Stauwehr am Lech. Eigentlich ist der Staudamm nur für Fußgänger und nicht für Autos geeignet. Die Täter müssen Ortskenntnis besitzen, ist der Oberstaatsanwalt überzeugt.

Polizeipräsident Gerhard Schlögl schildert auf der Pressekonferenz noch einmal kurz den Ablauf der Verfolgungsjagd. Es war stockdunkel, als die 30 Jahre alte Polizistin und ihr 41 Jahre alter Kollege die beiden Motorradfahrer kontrollieren wollten. Die beiden flohen mit hoher Geschwindigkeit auf dem Motorrad. Die beiden Beamten nahmen unverzüglich die Verfolgung auf.

Die Fahrt ging über den Hochablass. Nach einer scharfen Kurve verloren die Polizisten die beiden kurz aus den Augen, fanden sie aber schnell wieder. Die Verfolgung ging weiter über die Spickelstraße in den Wald. Plötzlich verloren die Täter die Kontrolle über das Motorrad und stürzten. Die Polizisten gingen auf die beiden zu. Einer der Unbekannten eröffnete das Feuer mit einer großkalibrigen Waffe. Dann flohen sie.

Die Polizistin schoss mit ihrer Dienstwaffe mehrmals auf die flüchtenden Täter. Man gehe davon aus, dass keiner der Täter getroffen wurde, so Schlögl. Der 41-jährige Polizist hatte eine schusssichere Weste getragen. Laut dem Polizeipräsidenten wurde er aber unglücklich getroffen. Die Kollegin habe Glück gehabt. Sie habe einen Streifschuss erlitten. Die äußeren Verletzungen der Kollegin seien leicht, aber die inneren, die psychischen schwer. Auch die Polizeibeamten, die derzeit im Einsatz sind, werden psychologisch betreut. Polizeipräsident Gerhard Schlögl: "Ich bin seit 41 Jahren Polizist. Die vorausgegangene Nacht gehört mit zu den schrecklichsten Erlebnissen und wird mir immer in Erinnerung bleiben." Oberstaatsanwalt Günther Zechmann: "Es ist bekannt, dass wir in Augsburg eine hohe Quote an Tötungsdelikten haben." Aber von diesem Fall sei man besonders mitgenommen.

Quelle: Augsburger-Allgemeine.de                                                                                

Verurteilungen : Tatverdächtige

 

zurück