Wir trauern um

 

Bernd-Dieter Kraus, 31  

 

          

 

Es war eine Tat, die im März 1975 Augsburg erschütterte – und wieder aktuell werden könnte. Der damals 31-jährige Polizeiobermeister Bernd-Dieter Kraus wurde nachts an der A8 nahe der Raststätte Augsburg erschossen. Der Beamte und sein Partner wollten ein Auto, das unbeleuchtet auf der Zufahrtsstraße zur Raststätte stand, kontrollieren. Aus einem Gebüsch wurde das Feuer eröffnet. Der 31-jährige Polizist brach blutüberströmt zusammen und starb noch vor Ort.

Später stellte sich heraus, dass der Beamte Opfer von zwei 19-jährigen Räubern geworden war. Das Auto war am Abend aus einem Autohaus in Augsburg gestohlen worden. Die Diebe fuhren damit nach Landsberg und bedrohten mit einem Gewehr den Wachposten der Ritter-von-Leeb-Kaserne. Diesem nahmen die Männer eine Pistole ab und fuhren zurück nach Augsburg. Auf dem Zufahrtsweg zur Raststätte ging ihnen offenbar das Benzin aus.

Die Polizei nahm kurz nach der Tat die beiden 19-Jährigen fest. Einer von ihnen, der gestern im aktuellen Polizistenmordfall festgenommene Rudi R., wurde ein Jahr später zu zweimal lebenslänglich verurteilt. Er hatte nach Überzeugung des Gerichts geschossen. Beide Männer hatten sich gegenseitig der Tat bezichtigt. Der Mittäter kam mit sechs Jahren Jugendstrafe davon.

Das Gericht bescheinigte dem Schützen eine „erhebliche verbrecherische Energie“ und betonte, dass eine hohe Haftstrafe gerechtfertigt sei, weil die Polizei das Recht habe, von der Justiz bei der Ausübung ihres Berufs geschützt zu werden. Der Täter habe „skrupellos und ohne einen Funken Achtung für das Leben einen Menschen über den Haufen geschossen, der keine Chance zur Gegenwehr hatte“

Quelle: Augsburger Allgemeine.de

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